Ralf Bönt, geboren am 31. 3. 1963 in Lich, aufgewachsen in Bielefeld. Nach dem Abitur Lehre als Kraftfahrzeugmechaniker und anschließend Physikstudium, Abschluss mit Promotion. Forschungsaufenthalte in New York, Moskau und am CERN in Genf. Seit 1994 als Schriftsteller tätig. Diverse Aufenthaltsstipendien, u.a. im Schloss Wiepersdorf (2001), im Künstlerdorf Schöppingen (2003) und in der Casa Baldi (2004) sowie in der Villa Serpentara (2008) in Italien. Bönt lebt in Berlin.
* 31. März 1963
von Björn Vedder
Essay
Die Romane und Erzählungen Ralf Bönts haben inhaltliche Gemeinsamkeiten: Das Aufwachsen im ostwestfälischen Bielefeld und die Flucht daraus, insbesondere nach Berlin, das Leben dort und die Arbeit als Physiker, die Ziel- und Orientierungslosigkeit einer in den späten 1960er Jahren geborenen Generation und ihre Distanz zur Generation der Eltern. Diese Themen können leicht mit der Person des Autors in Verbindung gebracht werden, und die Rezeption tat dies üblicherweise auch. Bönt hingegen betont den Anteil des Fiktionalen an seinem Schaffen. Gleichwohl ist eine durch die genannten Aspekte gekennzeichnete Familienähnlichkeit der Figuren seiner Werke auszumachen. Allein die Charaktere um Michael Faraday, die Hauptfigur im Roman „Die Entdeckung des Lichts“, unterscheiden sich teilweise davon.
Auf formaler Ebene teilen Bönts Arbeiten eine verschachtelte Erzählkonstruktion und eine bewusst kunstlose Sprache, die ...